Die Stadt will auf diese Weise einen Netz- und Linienplan entwickeln, der die Mobilitätsbedürfnisse der Kundinnen und Kunden bestmöglich befriedigt, zugleich aber auch einen dauerhaft finanziell abgesicherten Bus-Betrieb ermöglicht. Die Neuerungen sollen nach einer gründlichen Planungsphase zum Fahrplanwechsel im Sommer 2026 in Kraft treten.
Vorteile für Mensch und Klima
Damit trägt die Stadt den vielfältigen Vorteilen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) Rechnung: Er garantiert den Bürgerinnen und Bürgern Mobilität und schafft Unabhängigkeit vom eigenen Auto. Mobilitätschancen ermöglichen gesellschaftliche Teilhabe und damit auch die persönliche, soziale und berufliche Entwicklung. Darüber hinaus ist der ÖPNV deutlich energieeffizienter und klimafreundlicher als der motorisierte Individualverkehr. Eine Stärkung des ÖPNV führt zudem zu einer Reduzierung von Lärm und Luftverschmutzung und ist somit elementarer Bestandteil der Verkehrswende, die wiederum eine nachhaltige, lebenswerte und zukunftsträchtige Stadt ermöglichen soll.
Finanzielle und planerische Herausforderungen
Allerdings kostet der ÖPNV die Stadt Osnabrück viel Geld, da die Einnahmen aus dem Ticketverkauf sowie die Zuschüsse von Bund und Land bei Weitem nicht auskömmlich sind. Angesichts des steten Konsolidierungsdrucks ist es daher erforderlich, die begrenzt zur Verfügung stehenden Finanzmittel optimal einzusetzen. Hinzu kommt, dass der Rat der Stadt Osnabrück beschlossen hat, den Neumarkt vor dem Landgericht für den motorisierten Verkehr zu sperren, also auch für Busse. Damit besteht die Notwendigkeit, die Linienführung im Zentrum neu zu organisieren und den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen.
Sechs Arbeitspakete bis 2026
Diese Chancen und Herausforderungen soll das „Zukunftsnetz Osnabrück“ bestmöglich in Einklang bringen. Hierfür hat die Stadt sechs Arbeitspakete definiert:
- In der Analyse werden das Fahrgastpotenzial und die Mobilitätsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger ermittelt und daraus die Bedarfe abgeleitet. Dies geschieht unter anderem über Fahrgastbefragungen und öffentliche Foren.
- Darauf aufbauend werden die Leitplanken des Zukunftsnetzes definiert: Welches Angebot und welche Netzstrukturen sind erforderlich, welche Schwerpunkte stehen im Fokus? Was ist notwendig, damit der ÖPNV attraktiver wird? An dieser Grundsatzdebatte beteiligen sich Bürgerinnen und Bürger, aber auch der Fahrgastbeirat und Fachplaner in der Stadt und den umgebenden Gemeinden und Landkreisen.
- Die Frage der Finanzierung legt schließlich die Grundlage für die konkrete Planung: Welche Kosten und welche Erträge sind realistischerweise zu erwarten, welche Finanzierungsquellen verfügbar?
- In der konkreten Netz- und Linienplanung werden verschiedene Linienführungen und Taktungen durchgespielt und ihre jeweiligen Kosten ermittelt.
- So können dem Rat der Stadt Osnabrück bis Ende 2025 mehrere Entscheidungsoptionen vorgelegt werden. Wie genau das Zukunftsnetz Osnabrück aussehen soll, entscheidet dann die Politik.
- Die Umsetzung dieses Beschlusses erfolgt dann, nach gründlicher Vorbereitung, zum Fahrplanwechsel nach den Sommerferien 2026.
Im Zuge der Analyse laufen bereits seit November 2023 sogenannte Quelle-Ziel-Befragungen in der Stadt Osnabrück, den sechs angrenzenden Gemeinden Wallenhorst, Belm, Bissendorf, Georgsmarienhütte, Hagen a.T.W. und Hasbergen („Hufeisen-Region“) sowie der Gemeinde Lotte. Ab Mitte April ist eine Online-Befragung geplant, in der unter anderem ermittelt werden soll, welche Gründe jeweils für oder gegen das Busfahren sprechen. Die Ergebnisse dieser Befragungen dienen dann als Basis für das erste öffentliche Forum Zukunftsnetz, das voraussichtlich Ende Mai als stadtgesellschaftlicher Dialog über die Leitplanken der Netz- und Linienplanung diskutieren soll.
Informationen und Beteiligung im Internet
Umfangreiche Informationen und regelmäßige Beteiligungsmöglichkeiten bietet ab sofort die Dialogplattform der Stadt Osnabrück unter dialog.osnabrueck.de/zukunftsnetz.