Eröffnungsfest Fahrradstraßen am Willy-Brandt-Platz
Das Programm zur Europäischen Mobilitätswoche 2023 in der Stadt Osnabrück endete mit einem Fest zur Eröffnung der neuen Fahrradstraßen im Bereich der Vorderen Wüste.
Rund 50 Menschen waren am Sonntag, 24. September, der Einladung der Stadt Osnabrück zu Kaffee und Kuchen am Willy- Brandt-Platz gefolgt, um im geselligen Beisammensein über die Erfahrungen mit den neuen Fahrradstraßen zu sprechen.
„Das miteinander ins Gespräch kommen Zuhören, um das jeweilige Anliegen zu verstehen, sind absolut relevant, um die Mobilitätswende zunächst in der Stadt nach vorne zu bringen. Gerade während der Umsetzung von konkreten Maßnahmen und im Nachgang ergibt sich ein erhöhter Gesprächsbedarf, den wir hier an der Kaffeetafel decken konnten“, resümiert Brigitte Strathmann, Leitung Referat Mobile Zukunft.
Die Atmosphäre war freundlich und wertschätzend. „Der richtige Rahmen für unseren Einsatz,“ fügt Brigitte Strathmann hinzu.
Oberbürgermeisterin Katharina Pötter radelte nach Ihrem Besuch am Fest zum Weltkindertag auch zum Eröffnungsfest herüber und führte die Radfahrgemeinschaft zusammen mit Stadtbaurat Frank Otte an, um die Fahrradstraßen gemeinsam mit allen Gästen zu erfahren.
„Ich freue mich sehr, dass mit der Umsetzung der Fahrradstraßen sichtbar wird, dass wir als Stadt ‚Vom Reden ins Handeln‘ gekommen sind. Die Verwaltung hat in einem wunderbaren Zusammenspiel der einzelnen Fachabteilungen mit den ausführenden Firmen gezeigt, was zeitnah möglich ist. Ich danke allen Beteiligten ausdrücklich für Ihren Einsatz. Somit sind zwei Velorouten in der Führungsform der Fahrradstraße entstanden, die durch das Land Niedersachsen über eine Landeszuwendung zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität und Verbesserung der Luftreinhaltung in der Stadt Osnabrück gefördert werden können,“ führt Katharina Pötter aus.
Brigitte Strathmann ergänzt: „Wir wollen diesen Weg weitergehen – Fahrradstraßen sind wichtig für die Vernetzung der Quartiere. Innerhalb der Quartiere muss es jedoch um eine abgewogene Maßnahmenbetrachtung zur Förderung der Fuß- und Radmobilität gehen.“
Filmabend in der Radstation am 20. September
Ein weiterer Programmpunkt im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche fand am 20. September in der Radstation am Bahnhof statt.
Das Referat Mobile Zukunft der Stadt Osnabrück hat in Zusammenarbeit mit dem Filmclub Baukultur einen Filmabend in der Radstation am Hauptbahnhof Osnabrück veranstaltet.
Gezeigt wurde die Dokumentation "Wie gelingt die Verkehrswende? – Metropolen in Bewegung" des Regisseurs Johan von Mirbach. Neben Stadtbaurat Frank Otte, der den Abend eröffnete, war auch der Regisseur anwesend, der mit den 40 Besucherinnen und Besuchern über das Thema Mobilität diskutierte.
Der Film dokumentierte eine faszinierende Reise durch die Städte Paris, Barcelona, Kopenhagen und Singapur.
Dabei wurden inspirierende Beispiele gezeigt, wie diese Metropolen erfolgreich Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilität und zur Förderung nachhaltiger Verkehrsmittel umsetzen. Der Blick über den eigenen Tellerrand, den dieser Film ermöglichte, konnte eindrücklich zeigen, dass es möglich ist, positive Veränderungen herbeizuführen, wenn man den Willen dazu hat und die richtigen Strategien entwickelt - unter Berücksichtigung der jeweiligen Standortbedingungen vor Ort.
Johan von Mirbach erläuterte seine Intention –also das „Warum“ zu diesem Film wie folgt:
"Wie wir mit der Mobilität in unseren Städten umgehen, das ist ein großes Thema unserer Zeit. Es betrifft uns alle, und wir alle hadern auch mit der aktuellen Situation. Keiner ist zufrieden: Radfahrende nicht, zu Fuß Gehende nicht und auch Autofahrende sind nicht zufrieden. Ich mache mir selbst täglich Gedanken wie es besser sein kann, wenn ich mich im Stadtverkehr bewege. Und so ist auch die Idee für diesen Film entstanden. Ich wollte nicht nur Fragen, ich wollte Lösungen präsentieren!"
Die Diskussionen nach dem Film zeigten, dass auch in unserer Stadt Osnabrück ein großes Interesse daran besteht, die Verkehrswende voranzutreiben und nachhaltige Lösungen zu finden.
"Osnabrück hat schon alles, was eine lebenswerte Stadt braucht: Kurze Wege, viel Platz, viel grün und wenig Luftverschmutzung. Man sollte sich auf diesen Vorteilen aber nicht ausruhen. Die Stadt muss attraktiver werden, mehr Platz für Freizeitgestaltung muss geschaffen werden. Die große Herausforderung ist der sterbende Einzelhandel. In Osnabrück wird sich viel Umsatz ins Internet verlagern. Fußgängerzonen müssen auch ohne Geschäfte attraktiv sein. Es müssen Freizeitangebote mitten in der Stadt geschaffen werden. Es muss mehr Raum zum Verweilen geschaffen werden, mehr Angebote um Sport zu treiben, mehr Möglichkeiten geschaffen werden, um die Straße für die Anwohner zum erweiterten Wohnzimmer zu machen. Der Pendelverkehr muss nicht mehr ins Zentrum kommen, damit es aber weiter attraktiv bleibt, muss der Freizeitwert gesteigert werden,“ so Johan von Mirbach weiter.
Insgesamt war der Filmabend eine gelungene Veranstaltung, die dazu beigetragen hat, das Bewusstsein für die Herausforderungen im Bereich Mobilität, Baukultur und Stadtstrukturen zu schärfen. Er hat gezeigt, dass Filmkunst ein wertvoller Initiativgeber für den Austausch innerhalb der Stadtgesellschaft sein kann.
Aktuell ist davon auszugehen, dass sich die Stadt Osnabrück auch im nächsten Jahr wieder an der Europäischen Mobilitätswoche beteiligen wird,
