„Wir möchten, dass das Fahrrad in Osnabrück eine echte Alternative zum Auto wird“, sagte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter bei der feierlichen Eröffnung. „Dazu gehört nicht nur, dass man sich gut und sicher in der Stadt bewegen kann, sondern auch eine sichere und komfortable Abstellmöglichkeit. Neben der Radstation am Bahnhof, einer der größten im ganzen Bundesgebiet, schaffen wir mit dem Bike Tower eine weitere Möglichkeit an einem dafür bestens geeigneten Ort direkt am Altstadtbahnhof.“
16 Meter ist der Turm hoch. Er verfügt über acht Eingänge, an denen sich Fahrräder in eine Art Gondel, die Teil eines Paternoster-Systems ist, stellen lassen. In dieser Gondel ist das Rad sicher verwahrt, bis man es wieder abholt. Taschen, ein Helm und weiteres Zubehör können am Fahrrad verbleiben. Durch die Bike Tower App ist sichergestellt, dass Nutzer ihr Fahrrad zu jeder Tages- und Nachtzeit zurückbekommen.
Davon, dass der Bike Tower genutzt werden wird, ist Stadtbaurat Frank Otte überzeugt. „Für viele Menschen ist das Fahrrad bereits heute das Fortbewegungsmittel Nummer Eins. Wer viel mit dem Rad unterwegs ist, ist auch bereit, ein hochwertiges Fahrrad zu kaufen. Das möchte man dann natürlich auch sicher verwahrt wissen.“
Betreiberin des Bike Towers ist die Osnabrücker Parkstätten-Betriebsgesellschaft (OPG). Deren Geschäftsführer Wigand Maethner ist ebenfalls überzeugt von dem Konzept. „Die OPG betrachtet das Thema Parken ganzheitlich, also nicht nur bezogen auf das Auto. Der Bike Tower stellt mit Blick auf Sicherheit, Lage und Komfort ebenso wie die Radstation am Hauptbahnhof ein Angebot dar, dass unsere Ansprüche und die unserer Kundinnen und Kunden perfekt erfüllt. Auch preislich ist das attraktiv.“ Die Kosten für das Parken im Bike Tower entsprechen denen der Radstation am Hauptbahnhof: Der Tagessatz beträgt 90 Cent, der Monatspreis 9 Euro und die Kosten für ein ganzes Jahr 90 Euro.
Die Vorzüge des vollautomatischen Parkens hebt auch Toni Suter vom Hersteller Koch & Partner Bike Parking Systems AG aus der Schweiz hervor. „Mit der Bike Tower App ist ein besonders schneller Umschlag gewährleistet. Das gilt sowohl beim Abstellen, als auch beim Abholen des Fahrrads.“ Architekt Michael Lüders hatte bislang noch nie an einem vergleichbaren Projekt gearbeitet. „Wir haben uns zur Vorbereitung einige ähnliche Gebäude im süddeutschen Raum angesehen.“ Die Umsetzung in Osnabrück war dann aufgrund der beengten Platzverhältnisse durchaus eine Herausforderung. „Insgesamt hat aber auch dank der Zusammenarbeit aller Beteiligten alles gut geklappt.“
Mit seiner Größe ist der Bike Tower weithin sichtbar, mit seinem farbenfrohen Design fällt er darüber hinaus direkt ins Auge. Gestaltet wurde er von der Künstlerin Inga Krause. Es zeigt eine Zukunftsvision von Osnabrück als grüne Stadt mit Menschen, die friedlich und zufrieden zusammenleben. Ein Steckenpferd, die Giebelhäuser der Altstadt, eine Friedenstaube, die Silhouette des Heger Tors und das Osnabrücker Rad sind Motive, die den Bezug zu Osnabrück unterstreichen. Mit seinem Design stellt der Turm eine spannende Station auf der urbanen Kunstroute des famOS Festivals dar.
Die Gesamtkosten für das Projekt betragen 2,5 Millionen Euro, die das Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Zuge der Richtlinie zur Förderung Innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland zu 100 Prozent übernimmt. Alle Informationen zum Bike Tower und der Bike Tower App gibt es auf der OPG-Webseite unter www.parken-osnabrueck.de/biketower. Im Apple-Store steht die App bereits zum Download bereit, die Android-Variante wird in den kommenden Tagen ebenfalls bereitgestellt.