Zukunftsnetz Osnabrück: Erste „Bürgerarena“ liefert Impulse für das neue ÖPNV-Netz

Wie soll das städtische Busnetz von morgen aussehen? Rund 30 Osnabrückerinnen und Osnabrücker haben bei der ersten „Bürgerarena“ ihre Ideen zum Zukunftsnetz Osnabrück eingebracht. Das Arbeitstreffen mit städtischen Verkehrsplanern ist eines der Beteiligungsformate, mit denen die Stadt ihre Bürgerinnen und Bürger in die Neukonzeption ihres ÖPNV-Angebots einbezieht. Weitere Treffen dieser Art sind bereits geplant.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bilden einen bunten Querschnitt der Stadtgesellschaft: Neben Interessenvertretungen wie Seniorenbeirat, Migrationsbeirat, Inklusionsforum, Queer-Beirat und dem Fahrgastbeirat I als Gremium der Fahrgäste waren auch zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Bei insgesamt vier Bürgerarenen sollen sie die Interessen der Osnabrückerinnen und Osnabrücker bei der Planung des neuen Busnetzes vertreten. Begleitet werden sie von den Verkehrsplanern des Fachbereichs Städtebau und der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (PlaNOS). Hintergrund ist, dass die Stadt Osnabrück aktuell ihren ÖPNV neu aufstellt: Das „Zukunftsnetz Osnabrück“ soll einen leistungsfähigen und verlässlichen Busverkehr ermöglichen, der überdies gut auf das Umland abgestimmt ist. Angestrebt ist eine politische Beschlussfassung Ende 2025.

Politisch beschlossene Leitplanken

Zum Auftakt der ersten Bürgerarena erläuterte Projektleiter Claas Beckord, Leiter des Referats Nachhaltige Stadtentwicklung, Hintergründe und Ziele des Zukunftsnetzes Osnabrück. So skizzierte er unter anderem die „Leitplanken“, die der Osnabrücker Stadtrat zwischenzeitlich beschlossen hat: etwa der Fortbestand des 10- bzw. 20-Minutentakts, die Aufrechterhaltung der Metrobuslinien mit hoher Taktfrequenz und Bedienqualität als „Rückgrat“ oder eine klare Netzstruktur mit guten, auch regionalen Umsteigemöglichkeiten. 

Ideensammlung an fünf „Thementischen“

In einer Gruppenarbeitsphase erörterten die Teilnehmenden anschließend fünf Themenfelder, die bei der Planung zu berücksichtigen sind: Welche Mobilitätsangebote gibt es, welche fehlen noch? Wie muss die Netzstruktur aussehen – insbesondere am Knotenpunkt Neumarkt, der nach aktuellem politischen Beschluss auch künftig in eine Fahrrichtung für den Busverkehr geöffnet bleiben soll? Wie kann der Busverkehr pünktlich und schnell sein, sei es durch eine Verringerung von Störfaktoren oder eine Beschleunigung der Fahrzeuge? Wie werden die Fahrgäste allzeit gut informiert, beispielsweise durch Anzeigetafeln, Apps oder Durchsagen im Bus? Und wie kann das ÖPNV-Netz finanziell nachhaltig betrieben werden?

Ein „Sack voll Arbeit“ für die Verwaltung

Nachdem die Bürgerinnen und Bürger alle fünf „Thementische“ durchlaufen hatten, zeugten zahlreiche an die Stellwände gepinnte Karteikarten vom Einfallsreichtum der Teilnehmenden: Sie hatten viele Erfahrungen aus der Praxis, kreative Ideen und unkonventionelle Vorschläge notiert, die jetzt in die weitere Planung einfließen können. „Wir haben von Ihnen jetzt einen Sack voll Arbeit vor die Füße gelegt bekommen und werden Ihre Anregungen in jedem Fall diskutieren und wo möglich weiterverfolgen“, sagte Projektleiter Beckord zum Abschied. 

Die nächste Bürgerarena soll im Januar stattfinden: Dann wollen die Verkehrsplaner mit den Teilnehmenden in die Linienplanung einsteigen.

Weitere Informationen zum Zukunftsnetz gibt es unter www.osnabrueck.de/zukunftsnetz.

Galerie

  • Die erste „Bürgerarena“ zum Zukunftsnetz Osnabrück.
    Rund 30 Osnabrückerinnen und Osnabrücker haben bei der ersten „Bürgerarena“ ihre Ideen zum Zukunftsnetz Osnabrück eingebracht.
  • Claas Beckord bei der Bürgerarena zum Zukunftsnetz
    Projektleiter Claas Beckord, Leiter des Referats Nachhaltige Stadtentwicklung, erläutert Hintergründe und Ziele des Zukunftsnetzes Osnabrück.
  • Christian Hüsing am Thementisch "pünktlich und schnell"
    Christian Hüsing von der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (PlaNOS) sammelt Ideen, wie der Busverkehr pünktlicher und zuverlässiger werden kann.
  • Roman Karl am Thementisch Neumarkt
    Roman Karl, Leiter des Fachdienstes Verkehrsplanung, erörtert die Schwierigkeiten bei der Netzplanung am Neumarkt.

Weitere Artikel