Daten für nachhaltige Mobilitätsplanung: Mobile Zählstellen erfassen Rad- und Fußverkehr in Osnabrück

Mit fünf mobilen Messstellen erhebt die Stadt Osnabrück seit Mitte Oktober Daten zum Rad- und Fußverkehr im Stadtgebiet. Ziel ist es, den Alltagsverkehr von Radfahrenden und Fußgängern systematisch zu erfassen – beispielsweise als fundierte Entscheidungsgrundlage für den Ausbau der Infrastruktur oder die aktive Teilhabe an der Mobilitätswende. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse sollen somit langfristig zu einer klima- und bürgerfreundlicheren Stadtentwicklung beitragen.

Das Forschungsvorhaben „Datensammlung Rad- und Fußverkehr (DSRF)“ ist auf zwei Jahre angelegt, kostet insgesamt 219.100 Euro und wird vom Bundesministerium für Verkehr (BMV) im Rahmen des Förderprogramms „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ zu 80 Prozent gefördert.

Die mobilen Messstellen wurden zunächst am Heger Tor, in der Turnerstraße, am Arndplatz, im Schnatgang und an der Agentur für Arbeit installiert. Sie stehen auf massiven, 1,4 mal 2 Meter großen Betonfundamenten, die Energieversorgung erfolgt über ein Solarpanel und einen Akku. Die eingesetzte Technik besteht aus einer Kameraeinheit, die Bewegungsmuster erkennt – also die Anzahl und Richtung von Fußgängern und Radfahrenden. Eine personenbezogene Auswertung oder Speicherung von Bildmaterial findet nicht statt. Die Anlagen erheben die Daten somit anonymisiert und datenschutzkonform – und obendrein energieautark.

Die Zählstellen werden in fünf Erhebungsphasen für jeweils rund zwei Monate an wechselnden Standorten im Stadtgebiet eingesetzt. Der mobile Erfassungszeitraum läuft voraussichtlich bis Juli oder August 2026, sodass sich unterschiedliche Verkehrsschwerpunkte im Stadtgebiet erfassen und vergleichen lassen.

Eine fundierte Datengrundlage ist entscheidend, um Mobilitätsangebote effektiv und vorausschauend zu planen. Nur wenn die Stadtverwaltung weiß, wie sich Menschen im Alltag tatsächlich bewegen, kann sie Maßnahmen wie den Ausbau von Radwegen, sichere Querungen oder bessere Fußwege bedarfsgerecht umsetzen.

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